MAURER
GÄRTNEREI

140 Jahre Maurerblumen
Das älteste noch vorhandene Dokument , welches die gärtnerische Tätigkeit in der Familie Maurer dokumentiert, ist dieser Vertrag mit der Kirchgemeinde Münsingen. Er hält fest, dass die Pflege der 4 Totenäckern für jährlich Fr.70 an Gärtner Christian Maurer übergeht.
Wir sind stolz, auch nach 140 Jahren die alte Friedhofsanlage als Park weiter pflegen zu dürfen!
Aber war das wirklich der Anfang? Wir begeben uns im Jubiläumsjahr auf Spurensuche!


Familienfoto von Christian und Bertha Maurer (ca 1900) mit ihren Kindern.

Rudolf Maurer während seiner Lehrzeit in der Gärtnerei Glauser in Langenthal
Familienchronik
1852-1923 Christian Maurer von und in Trimstein aufgewachsen
Gärtnerlehre in Bern, danach Gesellenjahre im Welschland. Zuletzt Herrschaftsgärtner bei der Familie von Erlach im Schwand Münsingen.
1880 heirat mit Elisabeth Rellstab. Er hatte 4 Söhne und 2 Töchter.
1880 übernimmt er den Schlossgarten im Blumenhaus Münsingen auf eigene Rechnung. 1885 wird er als Friedhofsgärtner gewählt.
1895 übernimmt er das Heimwesen an der Bernstrasse. 1912 zieht er sich mit seinen Töchtern nach Bern zurück.
1882-1955 Fritz Maurer.
Gärtnerlehre und Gesellenjahre.
1908 heirat mit Rosette Nyffenegger. Er hatte 3 Töchter und einen Sohn. Ebenfalls 1908 übernimmt er das elterliche Geschäft in Pacht, welches er bis 1912 führt. Er übersteht jedoch die schwierige Zeit nicht und muss aufgeben.
1889-1955 Ernst Maurer. Jüngerer Bruder von Fritz
Gärtnerlehre in Bern, Gesellenjahre, danach Gärtner im Kantonsspital St. Gallen.
1917 heirat mit Johanna Hirschi. Er hatte einen Sohn und eine Tochter.
Er übernimmt 1912 das Geschäft von seinem Bruder. Eine enorme Fleissliestung bringt im mehr Glück. Wöchentlich ging er zu Fuss mit dem Handkarren auf Bern an den Markt.
1923 kann er von seinem Onkel Rellstab die Liegenschaft für 30000.- übernehmen. In der Krisenzeit um 1930 verkauft er eine Parzelle in der Au für 30Rp/m2. Dies sichert ihm das Überleben des Geschäfts an der Bernstrasse.
1939: 5 Jahre Krieg mit Aktivdienst. Eine weitere harte Bewährungszeit
Rudolf Maurer 1921-1996. Sohn von Ernst Maurer
Gärtnerlehre in Langenthal, Gesellenjahre Sursee, viel Aktivdienst und Mithilfe im elterlichen Geschäft.
1949: heirat mit Dora Gasser. Er hatte 2 Söhne und eine Tochter.
1949 wird er als Nachfolger von Ernst Maurer als Friedhofsgärtner gewählt. 1950 absolviert er erfolgreich die Meisterprüfung.
1953 übernimmt er das elterliche Geschäft in Pacht und 2 Jahre später erwirbt er die Liegenschaft von seinen Eltern.
Neben seiner Tätigkeit als Gärtnermeister war er anderweitig sehr aktiv.
Er war 1967-77 als Gemeindepräsident in Münsingen im Amt, ebenfalls zu dieser Zeit war er Feuerwehrkommandant in Münsingen.
Später wurde er Grossrat in Bern.
in den 60ger Jahren baute er die Liegenschaft an der Bernstrasse um. Aus dem Bauernhaus entstand ein modernes Geschäfts- und Wohnhaus. Durch einige Anbauten (Büro und Vergrösserung Ladenlokal, Überdachung Garagen und Arbeitsraum) entstand nach und nach eine grössere Produktionsfläche.


Altes Wohnhaus und Firmensitz von der Handels- und Friedhofsgärtnerei R.Maurer
Ernst und Rudolf Maurer a heutigen Standort der Gärtnerei (ca 1940)

Die Gärtnerei diente in erster Linie als Produktion für unseren Blumenladen. Schnittblumen, Topfpflanzen wie zum Beispiel Weihnachtssterne oder Geranien gehörten zum Sortiment. Hauptaushängeschild war der Blumenladen an der Bernstrasse und später auch die Filiale am Bahnhof Münsingen. Auch war er verantwortlich für den Friedhof Münsingen. Beerdigungen, Pflege und Umbauten gehörten zu seinen Aufgaben.
1985 feierte er mit seinen Mitarbeitern 100 Jahre Maurerblumen. Kurz darauf übernahm sein Sohn, Christoph Maurer das elterliche Geschäft.
Christoph Maurer 1957. Son von Rudolf Maurer.Verheiratet mit Jolanda Aebi. Sie haben 2 Töchter und einen Sohn
Nach der Gärtnerlehre im Oeschberg und Gesellenjahren in Genf, Frankreich und Österreich schliesst er 1981 die Meisterprüfung im Eschberg ab.
1987 übernimmt er den elterlichen Betrieb und erwirbt die Liegenschaft.
1995: Bau der neuen Treibhäuser, heute Villa genannt. Der Neubau wurde vom Ortsbildverein für gutes Bauen ausgezeichnet.
Ab 1995 Christoph versucht mittels Feldrandkomostierung ein eigenes Substrat herzustellen. Der Kreislaufgedanke wird umgesetzt. Starke Torfreduktion- bis zum gänzlichen Torfverzicht- eine Neuheit in der damaligen Gärtnerszene. Dadurch mussten auch Anpassungen am Sortiment gemacht werden. Er setzt zunehmend auf einheimische Wildstauden und Küchenkräuter.
Neubau Wohnhaus an der Bernstrasse 17

Andreas und Christoph Maurer, Beim Umbau dabei

Treibhaus und Blumenkästen mit Zierpflanzen (ca 1980)

Beim nächsten Ausbauschritt ca 1995 ist auch Chrigu Maurer, der heutige Geschäftsführer auf der Baustelle anwesend.
Das umweltverträgliche Produzieren, der schonende Umgang mit den Ressourcen und das naturnahe Gärtner werden zum Markenzeichen der Gärtnerei. Bald erhielten wir die Knopsen- Zertifizierung und bis heute wird weitgehend auf Pflanzenschutzmittel (auch biologische) verzichtet. Durch die effektiven Mikroorganismen, das eigene Substrat und langsames, nicht forciertes Wachstum werden die Pflanzen gestärkt und werden weniger anfällig auf Schädlinge.
Auf dieser Basis freut es uns, den elterlichen Betreib nun in der nächsten Generation weiterzuführen. Ab 2025 wird die Gärtnerei und der Landschaftsbau von Christian und Isabelle Maurer geführt.

Teamfoto ca 1995: 3 Generationen der Familie Maurer sind auf dem Foto zu sehen.
Rudolf&Dora Maurer, Christoph&Jolanda mit Martina und Isabelle und Christian